Die Tattoofarben selbst bestehen aus Pigmenten, Trägerflüssigkeiten wie Wasser oder Alkohol sowie Zusatzstoffen wie Verdickungs- und Konservierungsmitteln. Einige dieser Inhaltsstoffe können gesundheitliche Risiken bergen.
Konservierungsmittel und Schwermetalle wie Nickel, Blei, Cadmium oder Kobalt können nachweislich Allergien und langfristige Gesundheitsprobleme hervorrufen. Bei bestimmten Pigmenten wie Azofarbstoffen besteht ferner die Gefahr, dass sie unter UV-Strahlung oder durch Laserbehandlungen in potenziell krebserregende aromatische Amine zerfallen.
Ebenfalls stehen manche schwarze Tattoofarben im Verdacht, krebserregend zu sein, wenn sie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten.
Die Europäische Union hat auf die Bedenken und Risiken von Tätowierungen reagiert und schrittweise strengere Regulierungen eingeführt.
Seit Januar 2022 gelten durch die REACH-Verordnung der EU klare Vorgaben für Tattoofarben. Mehr als 4.000 Substanzen wurden verboten oder reguliert. Darunter fallen krebserregende, erbgutverändernde und fortpflanzungsschädigende Stoffe. Seit Januar 2023 sind zudem die Pigmente Blau 15:3 und Grün 7 in Tattoofarben und Permanent Make-up nicht mehr erlaubt.
Die medizinische Forschung zu Tattoos steckt noch in den Anfängen. Klar ist jedoch, dass Tätowierungen die Haut verletzen und dieser Eingriff kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, wie:
Besonders durch unsaubere Nadeln oder unzureichende Hygiene können Bakterien in die Haut gelangen und Entzündungen begünstigen. Einige Menschen reagieren auf Tattoofarben mit Hautreizungen oder sogar schweren allergischen Reaktionen. Der Körper kann auf die eingebrachten Pigmente außerdem mit knotigen Gewebeneubildungen reagieren und unsachgemäßes Tätowieren oder schlechte Wundheilung steigern das Risiko für eine Narbenbildung.
Tätowierte Haut ist zudem empfindlicher gegenüber Sonnenstrahlung. Insbesondere bunte Tattoos können durch UV-Licht schneller verblassen und möglicherweise unerwünschte Reaktionen hervorrufen.
Zwar ist noch unklar, welche langfristigen Auswirkungen die in die Haut eingebrachten Pigmente auf den Organismus haben. Studien haben aber gezeigt, dass sich Pigmente oder deren Abbauprodukte in Lymphknoten und anderen Organen anreichern können.
Die Entscheidung für ein Tattoo sollte gut überlegt sein. Schließlich handelt es sich um eine dauerhafte Veränderung der Haut. Wer sich dennoch unter die Nadel traut, der sollte einige Vorkehrungen treffen.
Schwangere und stillende Frauen sollten sich kein Tattoo stechen lassen, da mögliche gesundheitliche Risiken für das Kind nicht ausgeschlossen werden können.
Die Entfernung unerwünschter Tattoos erfolgt meist mittels Lasertherapie. Dabei werden die Pigmente in kleinere Partikel zersetzt, die der Körper abbaut. Je nach verwendeter Farbe kann die Entfernung besonders schwierig sein. Gerade blaue und grüne Pigmente sind schwer zu entfernen.
Ein Tattoo zu entfernen ist zeitaufwändig, kostspielig und kann Nebenwirkungen wie Narbenbildung oder Pigmentstörungen verursachen. Zudem können bei der Zersetzung der Pigmente potenziell schädliche Substanzen freigesetzt werden.